Im Frühjahr 2000 trafen wir uns - angeregt durch das neue Hundertwasserhaus in Darmstadt - samt unserer Nähmaschinen zu einem Arbeitswochenende in Gabi Riedls großem Keller. Dieser Allround-Raum ist ein wahres Geschenk und hat schon diversen Gruppen, von den Kerbburschen bis zu den Tennis-Damen, Platz geboten.

Wir sahen dieses Wochenende als ein spannendes Experiment: Zum einen war es der Versuch, einmal ein Thema ohne eine Kursleiterin zu erarbeiten - zum anderen hatten wir alle extrem unterschiedliche Kenntnisse und Erfahrungen. Eventuelle technische Fragen lassen sich ohne Probleme einander vermitteln. Aber gilt das auch für Erfahrungen in Bildgestaltung und Farblehre? Nicht alle hatten schon nicht-traditionelle, freie Patchworks gearbeitet.

Unser Ziel war, daß nach den zwei Tagen jede von uns ihren ganz eigenen Fortschritt gemacht und ihre eigene Herausforderung gemeistert haben sollte. Wir wollten uns nicht aneinander oder gar an "fremden" Patchworkerinnen messen, sondern uns am gemeinsamen Tun und an der eigenen Weiterentwicklung freuen. Dies ist uns gelungen!

Nach einer kleinen theoretischen Einführung, die eine von uns vorbereitet hatte, sichteten wir alle verfügbaren Kunstbücher, Kalender und Postkarten. Jede wählte ihr Bild als Ausgangspunkt für die praktische Umsetzung. Bevor wir an die Arbeit gingen sprachen wir über die einzelnen Vorstellungen und die technische Umsetzung und berieten uns natürlich auch während des Nähens. Wir versuchten aber, uns nicht gegenseitig zu sehr zu beeinflussen, damit möglichst jede ihre eigenen Ideen produzieren konnte.